9) Das Aussehen der Aliens ...
Hmmmm. Und weiter überlegt ...
So wie wir Menschen uns irgendwann körperlich an das Leben auf dem Mond, dem Mars oder Raumschiffen angepasst haben werden, so hätte sich eine besonders erfolgreiche ausserirdische Lebensform sicher in einem langen Prozess biologisch auf ein Leben im All eingestellt. Sie würde dem derzeit noch sehr heimatabhängigen Menschen wohl schon aus diesem Grunde nicht im Entferntesten ähneln. Die ersten Intelligenzen, denen wir begegnen könnten, wären also höchstwahrscheinlich von Umweltgegebenheiten ziemlich unabhängig.
Aber aus welcher ursprünglichen Lebensform würden sich diese ETs entwickelt haben?
Ich persönlich halte es da weniger mit der Zweibeiner-Theorie unseres Paläontologen Simon Conway Morris (
siehe > "Beitrag 1)" <),
sondern eher mit Lebewesen, wie sie Dr. Joel Hagen vom Ames Research Center der NASA kreiert. Ich war nämlich mal wieder im Doku-Rausch, daher nachfolgend ein paar Eindrücke von Hagens Arbeit, wie sie 2002 in der ZDF-Reihe
"Wunderbare Welt" präsentiert wurden:
"Das
Schöne bei der Schöpfung dieser Lebewesen ist, dass sie nicht einfach frei erfunden sind, sondern dass ich, soweit das irgendwie möglich ist, den Regeln der Wissenschaft folge. Es ist auch viel faszinierender, sich den Gesetzen der Biochemie und der Physik
unterzuordnen, anstatt auf das Geradewohl Klauen an Fledermäuse zu kleben oder so etwas." Beispiel Nr.1: "Sogar auf einem Gasriesen ohne Wasser und ohne Kontinente ist Leben denkbar: Seine Bewohner könnten nach dem Prinzip des Heißluftballons auf- und abschweben. Ihre Energie würden sie aus den Temperaturunterschieden des Gases beziehen und so ihre zarte Existenz sichern.«
Beispiel
Nr.2:
»Völlig
andere Kaliber würden Planeten mit extrem hoher Gravitation erfordern (siehe links). Hier müssten sich Lebensformen mit sehr festen, skelettähnlichen Strukturen entwickeln, die sich dann wahrscheinlich nur im Zeitlupentempo fortbewegen könnten.«
Beispiel
Nr.3:
"Wenn dagegen fast kein Kohlenstoff auf einer Welt vorhanden ist, könnte eine unbekannte Lebensform auch das in Halbleitern genutzte Silizium zum Aufbau kristalliner Körper verwenden" (siehe rechts).
Auch dies wäre sicherlich keine unrealistische Art von Leben in unserem Universum.
Beispiel
Nr.4:
"Auf extrem kalten Planeten stehen die Chancen für das Leben am
schlechtesten. Allerdings könnte hier unter bestimmten Strahlungsbedingungen Sauerstoff
freigesetzt werden; ein erstklassiger Energieträger, der es einigen Lebewesen vielleicht ermöglicht, sogar im lebensfeindlichen ewigen Eis zu gedeien." Diese Wesen wären vermutlich mikroskopisch klein.
"Wimmelt es also nur so von den unterschiedlichsten Organismen im Weltall? Gibt es sogar
intelligentes Leben?
– Von den über 30 Millionen Arten, die sich heute auf der Erde tummeln, haben nur ganz wenige eine höhere Intelligenz entwickelt. Bei den Aliens ist dieses Verhältnis vermutlich nicht viel anders."
Und trotzdem: Der Astrobiologe Dr. Seth Shostak stellt folgende interessante Überlegungen in den (Welt-)Raum:
"Man muss bedenken, dass das Universum sehr alt ist, zwei- oder dreimal so alt, wie unser eigener Planet. Selbst wenn intelligente Wesen äußerst selten sind, könnten sich ein oder zwei Zivilisationen sehr weit ausgebreitet oder zumindest Maschinen ausgesandt haben."
"Wir gehen so gut wie immer davon aus, dass es sich bei den erfolgreichen ETs um biologische Wesen handelt. Aber was ist mit intelligenten Maschinen? Hier auf der Erde werden wir in den nächsten 20 bis 30 Jahren wohl solche intelligente Maschinen entwickelt haben. Wenn das bei uns so sein wird, könnte es woanders ebenfalls passiert sein.
Vielleicht ist also die häufigste Form der Intelligenz im Universum künstlich."
"Randy, könnte es sein, dass Polcor ein Roboter war?!"
(Ralph zweifelt an der Biologie des Waffenmeisters)
Tja, irgendwie überzeugend oder? Bei "Star Trek I" klang die Idee vom Maschinenplaneten für mich noch ziemlich fantasielastig. Aber wenn man es so wie Seth Shostak betrachtet ...
Sicherlich wäre eine künstliche Lebensform sehr viel anpassungsfähiger und langlebiger, um sich in der Galaxie auszubreiten und zu vermehren.
Und nichts scheint bei uns derzeit so schnell voranzuschreiten, wie die Entwicklung der künstlichen Intelligenzen. Warum sollten wir also menschliche Astronauten losschicken, um auf fernen Planeten "Terraforming" durchzuführen oder künstliche Lebensräume im Weltraum zu erschaffen? Dies alles könnten selbständige Maschinen für uns vorbereiten. Zudem könnten sie auch die Suche nach Ausserirdischen viel effektiver ausüben als wir. Vielleicht werden sie das einzige sein, das eines Tages von unserer Zivilisation übrig bleibt?! Wer kann wissen, welche Maschinen verschiedener untergegangener Welten sich in hunderttausend Jahren die Hände schütteln werden?