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DER WEGA-SECHSTEILER (EUROPA-Folge 1-6)
10)
In den ersten CP-Hörspielen geht es um Besuche von Weganern auf der Erde in frühester Menschheitsgeschichte. War zwischen Menschen und Weganern ursprünglich eine tiefergehende Verbindung angedacht? Andeutungen in den Hörspielen weisen darauf hin, dass es möglicherweise weganische Kolonisationsversuche auf der Erde gab, bzw. Menschen von der Erde auf die Wega "entführt" wurden...
Natürlich war daran gedacht, dieses
Thema zu vertiefen und auszubauen. Aber daraus
wurde ja nichts.
11)
In der dritten Folge »Das Geheimnis der Ufos« berühren Sie ganz beiläufig einige interessante Themen, wie z.B. die Ausgrabungsstätten in Lovelock, Nevada. War das Originalskript an dieser Stelle ausführlicher?
Hatten Sie vor, das Thema »Lovelock« eventuell später zu vertiefen?
Das Originalmanuskript war an dieser
Stelle ausführlicher. Auch hier war an mehr
gedacht, konnte aber nicht mehr umgesetzt
werden.
 12)
Die Coverdarstellung von Folge 2) zeigt einen Weganer als rothaarigen Irokesen mit futuristischer Strahlenwaffe. Könnte man dies als Hinweis auf die »Legende der Rothaarigen Riesen« in Lovelock interpretieren?
Nein. Ich war ja auch Perry-
Rhodan-Schreiber. Das wusste mein Freund Hans
Möller. Er hat verschiedene Hefte von Perry
Rhodan gesehen und - wenn man so will - diese
Frisur dort »geklaut"
13) Zusammen mit Hans Möller haben Sie eine ganze Generation von EUROPA-Hörspielen stilistisch geprägt und kannten sich wohl auch privat sehr gut.
Ein anderes höchst einprägsames Covermotiv ist der Weganer auf dem Straußenvogel aus Folge 3), der in verblüffender Weise an einen griechischen Feldherren erinnert.
Haben Sie sich mit Hans Möller zum Fortlauf der Handlung abgesprochen? Konnten Sie sich womöglich sogar gegenseitig inspirieren?
Ich habe Hans Möller immer nur die Titelbilder
vorgegeben. Oft sogar in kleinen Skizzen.
Inhaltlich haben wir so gut wie nichts besprochen.
Das interessierte »Hänschen" nicht. Er war ein
unheimlich netter, humorvoller, bodenständiger
Mann. Science-fiction hat er nie gelesen.
14)
Haben Sie auch an anderen Projekten mit Hans Möller zusammen gearbeitet. Wenn ja, an welchen?
Hans Möller hat auch alle 38 Titelbilder für die
von mir entwickelte und in weiten Teilen
geschriebene Bastei-SF-Serie REX CORDA
gezeichnet. Wie man an den nun wieder
erscheinenden Büchern sehen kann.
15)
Sind Sie heute noch im Besitz der Originalskripte für die ersten CP-Hörspiele von EUROPA?
Die Originalmanuskripte habe ich nicht mehr. Bei
annähernd 600 Hörspielen, die ich geschrieben
habe, wäre es des Guten ein wenig zuviel
gewesen, alle Manuskripte aufzuheben. Eine
elektronische Aufzeichnung wie heute gab es
damals ja noch nicht. Sie war zumindest sehr
schwierig.
16)
Stimmt es, dass Sie je zwei Folgen des WEGA-Sechsteilers am Stück verfassten?
(Folge 1+2, 3+4 sowie 5+6)
Nein. Die Manuskripte wurden jedes für sich sehr
sorgfältig verfasst. Ich hatte es mit einer durchaus
kritischen, sehr präzise arbeitenden Regie zu tun.
17)
War Ihnen vom Schreiben der ersten Folge an klar, dass sich hinter der Telepathischen Stimme »Bordon, der Unsterbliche« verbergen soll?
Na klar war mir das klar!
18)
Gab es im Verlauf der Arbeit an der WEGA-Serie grundlegende Änderungen am Plot? Wenn ja, welche?
Eine Serie entwickelt sich immer, weil immer neue
Ideen hinzukommen. Wer schreibt, ist ständig mit
dem Thema beschäftigt, möchte es immer noch
besser machen. Einen von Anfang fertigen Plot,
der dann nicht mehr verändert wird, gibt es nicht.
19)
Wie kamen Sie bei der Schilderung des weganisch-terranischen Konfliktes auf Sodom und Gomorrha? Hat Sie möglicherweise die eigenwillige Bibelinterpretation Erich von Dänikens inspiriert?
Ich habe Erich von Däniken damals gut gekannt.
Wir haben uns einige Male getroffen. Aber
inspiriert hat mich seine Arbeit nicht. Fasziniert
aber haben mich die Geheimnisse unserer
Vergangenheit schon immer. Ich habe damals alle
Bücher verschlungen, die Titel hatten wie
» Geheimnisse der Maya", » Geheimnisse der ..."
Daraus habe ich dann viele Anregungen
gewonnen.
20)
Wollten Sie mit dem Kampf Wegaflotte vs. Dimensionsbrecher auf den Kalten Krieg USA vs. UdSSR anspielen, der in den frühen 80ern zum deprimierenden politischen und gesellschaftlichen Alltag gehörte? Sollte mit der "Perestroika" zwischen Menschen und Weganern eine friedliche Lösung unserer irdischen Konflikte angemahnt werden?
Nein.
21)
(Wie) würden Sie unsere aktuelle - völlig veränderte - politische Situation in einem CP-Hörspiel umsetzen?
Nein.
22)
Der Wega-Sechsteiler hat unzweifelhaft unter den CP-Hörspielen einen ganz eigenen Charme entwickelt. Halten Sie es für möglich, dorthin zurückzukehren und die noch offenen Fragen einer abschließenden Klärung zuzuführen?
Nein. Es ist schon zuviel Zeit vergangen.
23)
Im WEGA-Sechsteiler hatten Sie auf eine Erzählerfigur verzichtet, was bei Kinderhörspielen ja eher selten vorkommt.
Wie kam es zu dieser Entscheidung und warum haben Sie mit diesem Stil ab Folge 7) wieder gebrochen?
Ich wollte eine neue Erzählform
entwickeln. Das hat die Regie eine
zeitlang mitgemacht, sich dann aber
dagegen ausgesprochen. Ich habe diese
Entscheidung sehr bedauert, da mit ihr
die Hörer unterschätzt werden.
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