3) Nur als kleine Anmerkung ...
Die
Kombination gerade dieser beiden Zeremonialzentren der Mayas (es gibt in dem Gebiet rund um Yucatan, Chiapas, Guatemala und Honduras einige dutzend, von denen manche weit groesser und bedeutender sind als Copan und Palenque) ist nicht zufaellig, denn die beiden werden auch als "die Zwillingsstaedte" bezeichnet.
Trotz
der unterschiedlichen Bauzeiten (Palenque wurde erst 642 n. Chr. gegruendet, lange nach Copan) und der enormen Distanzen (450 km. Luftlinie ueber Berge, Dschungel und Sumpfgebiete), die man auch heute nur mittels einer mehrtaegigen Busreise ueberwinden kann, zeigen die beiden Orte erstaunliche Aehnlichkeiten bzgl. Architektur und Kunstschaffen und wurden auch eine Zeitlang gemeinsam verwaltet (uebrigens auch von einer Koenigin, das nur als kleiner feministischer Einwurf, die Frauen hatten naemlich normalerweise bei den Mayas nicht sehr viel zu sagen).
Palenque
weist aber noch einige weitere Besonderheiten auf. Zum einen gibt es dort den einzigen rechteckigen (immerhin vierstoeckigen) Turm im gesamten von den Mayas besiedelten Gebiet (s. Bild vom Palast), unter den Pyramiden wurde 1951 von dem Archaeologen Alberto Ruz auch die einzige bekannte Grabkammer entdeckt (im Gegensatz zu den aegyptischen Pyramiden waren die praekolumibianischen Pyramiden alle massiv und ohne Hohlraeume). In 18 Meter Tiefe fand sich ein unterirdischer Gang, der in einer schweren Steinplatte endete. Davor lagen die Skelette von sechs jungen Maennern, die ihrem Herrn mehr oder weniger freiwillig in den Tod gefolgt waren. Die Grabkammer selbst war von den Kuenstlern mit Stuckreliefs geschmueckt worden. In de Mitte stand ein gewaltiger Steinsarkophagm der 700 n.Chr. ueber dem reich verzierten Kopf eines unbekannten Wuerdentraegers geschlossen worden war.