4) Kritik aus dem Revival-Archiv:

Hörspiel 1 bis 4 ...
Folge (1) - "Der Superstar im Reich der Sterne": 
Lutz Mackensy überzeichnet den übermütigen, fröhlich-furchtlosen Charakter des Helden so stark, daß dieser schon eher wirkt, wie ein schwachsinniger Kamikazeflieger. Man ist direkt froh, dass bei den Flugszenen Prof Zarkov oder Aura dabei sind, die aufpassen, dass der kleine Flash keinen Unsinn baut. Auch finde ich die Anlehnung an die De-Laurentis-Verfilmung von 1980 zu deutlich, denn der so erzwungene Vergleich läßt das Hörspiel in Sachen Humor natürlich sehr schwach aussehen. Aber schön bunt, das Ganze und oftmals machen die blödesten Szenen ja den meisten Spaß. Jedenfalls krame ich die Folge immer mal gerne aus meinem Köfferchen... Richtig gut ist von Anfang an Jürgen Thormann als Ming. Aber kein Wunder: Er hat beim Synchronisieren für den o.g. Kinofilm schön ausgiebig üben können - dort sprach er den Imperator ebenfalls.
P.S. Andreas Beurmann versteht es, sich auf so unvergleichliche Art und Weise in die Seele eines schwebenden Roboters hinzuversetzen, dass einem die Tränen in die Augen steigen... (kleiner Scherz!)
Folge (2) - "Ming's Rückkehr": 
Schön, die Urwaldszene mit Yoda. (So hab ich mir den kleinen Magier jedenfalls immer vorgestellt!) Die Schnarchszene im königlichen Schlafgemach ist der Hammer und die Rolle des Lin-Chu bringt die Schauspielkarriere von Andreas Beurmann ein großes Stück voran (Oscar!) Aber so richtig ist der Ton der Serie noch nicht gefunden und die Handlung tritt arg auf der Stelle. War die erste Folge in Sachen Schauplätzen noch stark überladen, so hat man hier fast das Gefühl, das Geld für die Kulissen sei ausgegangen. Familie Bullock nervt irgentwie und ich verstehe nicht, wieso Tochter Sonja nicht ordendlich einen hinter die Löffel bekommt. Das wäre dann die gute Nachricht, die sich sogar mit ÜBERlichtgeschwindigkeit im Universum verbreiten könnte...
Folge (3) - "Die Sklavenjäger des Ming": 
Jaja, der ewige Wettstreit: Welches ist denn nun das gefährlichste Monster auf dem ganzen Planeten?!?
An Action ist diese Folge gar nicht mehr zu überbieten: Angeschossen, abgestürtzt, explodiert, angzündet und von Suchschraubern ins Wasser gehetzt. ... Dann von Eichhörnchen gebissen, dem Wahn verfallen und vom Treibsand verschlungen.
... Von einer sog. Raubechse angeflogen, einem Zweirüsselelefanten attackiert und gleichzeitig von einem fleischfressenden Baum gepackt. Zwar sodann vom Blitz gerettet, aber leider gleich darauf von Menschenfressern überwältigt. - Nein, nein, das war nur die erste Seite...

Der Ruf des Raubelefanten ist ein echter Jahrhundertwitz! Frau Schaffrath nervt etwas mit ihrem "Schieß-Flash-Schieß-Gestöhne", aber das wird ja nicht das letzte Mal sein. Und richtig gruselig finde ich den Endkampf mit Grombo.

Nach diesem Hörspiel wird sich der Wortschatz des Hörers auf jeden Fall erweitert haben: Vokabeln wie "Suchschrauber", "Spionroboter", "Raubelefant" und "Hubschraube" sollten dann in keinem Haushalt mehr fehlen..
Folge (4) - "Sieg über tödliche Gefahren": 
Konnte man sich in Folge 2 nicht über die Aussprache des Namens "Messager" einigen (ausgesprochen "Messajey" und "Mässätscha"), so heißt der plötzlich vom Himmel gefallene Prinzensohn hier einmal "Alaan", dann wieder "Ellen".
(Fehlt eigentlich nur noch die französische Variante "Alain".)

Putzig
auch, dass Prinz Barin hier frech den großen Ming duzen darf:
"Was gibt's, Ming?" - "In Ordnung, Ming!" - "Und das nur, weil Du selbst eine Glatze hast!" ...ganz schön keck!

Neben
dem eingearbeiteten Humor, weist auch der Handlungsverlauf einige erfrischende Überraschungen auf. Kein Wunder übrigens, daß Captain Lingan sich einen anderen Namen zulegt, denn "Lingam" ist das indische Wort für "Phallus". Warum dem Captain jeder sagt, dass er ein "geschwollenen Kopf" habe, spricht dann wohl für sich...

Eines meiner Lieblingsgeräusche ist, als Gordons Pfeil am Schluss den Entführer trifft.. Ein ganz unglaublicher Ton in diesem Zusammenhang. Der anschließende Schrei bestätigt kurz und kräftig, wie begeistert selbst der "Betroffene" vom Sound ist. Spätestens ab dieser Folge, beginnt die Serie richtig Spaß zu machen. Durch Carmens erotische Verführungs- und Knutschszenen wird die rein infantile Ebene auch endlich verlassen und man findet zu einem eigenständigen, bunten Erzählstil.

Noch
eine Info: Beim zweiten Versuch, Mings Enkel zu entführen, murmelt Captain Phallus ..äh-.. Solas, dass "ein Prinz Ronal" vor Auras Zimmer Wache halte. In den alten Comics, die der Story zweifellos als Vorlage dienten, hieß Prinz "Barin" nämlich noch "Ronal". Erst im Kino-Film von 1980 hatte man den Prinzen wohl in "Barin" umgetauft. Man korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber wahrscheinlich bewachte Barin im Original höchstpersönlich das Türchen.

Kennt
jemand die Comics aus den 40ern oder 50ern?
> Quelle: ' Europa-Vinyl.net/flash4.html ' <