30) »Projekt S.E.T.I. - Signale aus dem All«« ... (die Fülle der Hülle!)


... heißt der HGF-Klassiker, der hier schon mehrfach Erwähnung fand. Mag der Produktionstil der dreiteiligen Reihe »
Science-Fiction Dokumente« inzwischen auch verstaubt sein, das Thema an sich ist natürlich ein weiterer Evergreen und wird heutzutage vielleicht noch viel mehr diskutiert als früher.
... hier etwas über intergalaktische
Lebensformen & ihre Gestalt:
>>>
... und hier ein S.E.T.I.-Artikel von
1977 aus "DER SPIEGEL"
:
>>>

(hier auch als
>
PDF
<
verfügbar)
Figuren und ihre Darsteller:
Erzähler:
Dr. Raymond Coleman:
(Präsident des JPL, Pasadena)
Dr. Maud Allister:
(Assistentin)
Senator Hazelwood:
General Buchanan:
Commander Wilson:
Stimme von Barnard:
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Wolf-Dieter Stubel
Friedrich Schütter
Christine Teelen
Günther Dockerill
Joachim Richert
Peter Buchholz
Werner Hoffmann
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Das Produktionsteam:
Sprachaufnahmen:
Mix & Effekte:
Hörspiel-Gestaltung:
Buch:
Grafik:
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Gerd Schneidereit
Hermann Prinz / Studio Funk, Hamburg
Rolf D. Parnow
Peter Bars
M. W. Sievert
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Offizieller LP-Text zum Inhalt:
»S.E.T.I., das ist die Abkürzung für 'Search For Extraterrestrial Intelligence" (= Suche nach außerirdischer Intelligenz). S.E.T.I. bezeichnet das Forschungsprojekt, zu dem Wissenschaftler am Jet Propulsion Laboratory (JPL) in Pasadena, Californien U.S.A. arbeiten. Hier beobachten die Forscher unter Einsatz der Antennen der Goldstone-JPL-Station den Himmel über der Mohave-Wüste. Die kontinuierliche Suche nach künstlichen Funksignalen aus dem Raum außerhalb unseres Sonnensystems ist eine Aufgabe, mit einer anderen befassen sich die Wissenschaftler am Ames-Forschungszentrum der NASA in Nord-Kalifornien. Die konzentrieren sich darauf, mit großen Radioteleskopen Sterne abzuhören, die bis zu 100 Lichtjahren von der Erde entfernt liegen, also zu den kosmischen Nachbarn der Sonne zählen.
Unter dem Vorsitz von Philip Morrison hat 1978 ein Komitee hervorragender Wissenschaftler einen umfangreichen Bericht vorgelegt und gefordert, diese gezielte Suche nach Signalen außerirdischer Intelligenzen aufzunehmen und in den folgenden Jahren auszuweiten. Noch ehe der Bericht des Morrison-Komitees veröffentlicht wurde, beschloss die Weltraumbehörde, den Empfehlungen der Wissenschaftler zu folgen. Sie bat den amerikanischen Kongress, entsprechende Gelder zu bewilligen. Die Regierungsbehörde NASA - besorgt, der Geldverschwendung bezichtigt zu werden, wenn sie etwas Gewagtes unternimmt - will über einen Zeitraum von sechs Jahren etwa 20 Millionen US-Dollar zur Unterstützung beider Forschungsteams aufwenden.
So bescheiden der Aufwand für das PROJEKT S.E.T.I. ist, ist es doch ein Sieg für die Wissenschaftler, die für die Vorstellung eintreten, es könne eine Art galaktischer Gemeinschaft geben. Die Bemühungen der Wissenschaftler begannen 1959 mit dem Morrison-Cocconi-Bericht. Verschiedene Forscher, darunter vor allem der Exobiologe Carl Sagan und der Astrophysiker Frank Drake von der Cornell-University sowie der angesehene sowjetische Astronom Josef Schklowski, nahmen die Anregung begeistert auf. Die Reaktion anderer Kollegen war damals eher zurückhaltend. Der einzige länger anhaltende Versuch wurde von zwei Radio-Astronomen der Ohio-State-University, John Kraus und Robert Dixon, unternommen. Seit 1973 horchen diese beiden Wissenschaftler unablässig den Weltraum ab. Sie verfügen über eine Antenne von 2.200 Quadratmetern, aber ihre Empfänger und ihre Datenverarbeitungsanlagen sind veraltet.
Auf der technischen Seite startete das PROJEKT S.E.T.I. unter besseren Voraussetzungen, superschnelle Großcomputer erleichtern die Datenverarbeitung. Dennoch sind die Erfolgsaussichten schwierig zu beurteilen. In jeder Minute fallen mit fast absoluter Gewißheit Funkwellen auf die Erde, die von anderen intelligenten Zivilisationen ausgestrahlt werden. Mit jeder Minute werden von unserem Planeten Funkwellen ausgestrahlt, die auf der Funkwellenlänge heller strahlen als die Sonne. Ballungsgebiete mit zahlreichen Fernsehsendern wie die Ost- und Westküste Nordamerikas, Westeuropas, Japan und die Ostküste Australiens produzieren so viel Strahlungsabfall, daß noch Beobachter in 25 Lichtjahren Entfernung ihn mit elektronischen Antennen identifizieren können. Hieraus könnten außerirdische Intelligenzen ohne Mühe ein komplettes Bild der Erdbevölkerung gewinnen - wie sie sich selbst im Fernsehen darstellt - ob das eine Anregung zur Kontaktaufnahme ist?«

LITERATURHINWEISE
Umfangreiche Informationen in diesen Büchern:
Steven Weinberg: "Die ersten drei Minuten",
R.Piper Verlag, München 1977, 269 Seiten, 29,80 DM
Joachim Hermann: "dtv- Atlas zur Astronomie",
Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1973, 287 Seiten, 9,80 DM
"Das Weltall", Time-Life-Buch, rororo/Life 46,
Rowohlt Taschenbuchverlag, Reinbek, 1975, 190 Seiten, 8,80 DM
Hoimar von Ditfurth: "Kinder des Weltalls",
Hoffmann und Campe, Hamburg 1970, 290 Seiten, 34,-- DM
Frederic Golden: "Rätsel am Rande des Universums",
Diederichs Verlag, Düsseldorf/Köln, 1977, 175 Seiten, 22,-- DM
Hans Joachim Störig: "Knaurs Buch der modernen Astronomie",
Droemer Knaur, München 1972, 324 Seiten, 28,-- DM
John Gribbin: "White Holes",
Dell Publishing Co., New York, 1977, 296 Seiten, 4,95 Dollar
Robert M. Wald: "Space, Time and Gravity",
The University of Chicago Press, Chicago and London 1977, 131 Seiten, 10,95 Dollar
Scientific American Reader: "Cosmology + 1",
W. H. Freeman and Company, San Francisco 1977, 113 Seiten, 4,50 Dollar
Scientific American Reader: "New Frontiers in Astronomy",
W. H. Freeman and Co., San Francisco 1975, 369 Seiten, 7,50 Dollar
REGISTER DER GEBRÄUCHLICHSTEN BEGRIFFE
Antiteilchen
(auch Antimaterie genannt) sind Elementarteilchen mit genau umgekehrter elektrischer Ladung. Jedes Teilchen hat ein entsprechendes Antiteilchen, dem negativ geladenen Elektron unserer Welt entspricht das positiv geladene Positron der Antiwelt.
Big bang,
englische Bezeichnung für den Urknall.
Exobiologie,
die Wissenschaft von der Suche nach außerirdischem Leben.
Galaxie,
aus dem Griechischen stammende Bezeichnung für Milchstraße; sie wird heute allgemein für alle großen, durch Schwerkraft zusammengehaltene Sternhaufen verwendet. Unsere Milchstraße wird gelegentlich "die Galaxis" genannt.
Kosmische Hintergrundstrahlung,
eine Strahlung im Mikrowellenbereich, die aus allen Himmelsrichtungen gleichmäßig einfällt: gilt als schwache Reststrahlung des Urknalls.
Milchstraße
ist eine überlieferte Bezeichnung für das Sternenband am Nachthimmel, das von den Sternen in der Äquatorebene unserer Galaxis gebildet wird.
Neutron,
Elementarteilchen mit der Ladung null; ist zusammen mit dem Proton der Baustein des Atomkerns.
Neutronenstern,
der geschrumpfte Rest eines explodierten Sterns (siehe Supernova); seine superschwere Materie besteht aus dicht gepackten Neutronen.
Nova,
ein plötzlich hundert- oder millionenfach heller leuchtender Stern.
Pulsar
("pulsierender Stern"), ein sehr schnell rotierender Neutronenstern.
Proton,
positiv geladenes Teilchen, das zusammen mit dem Neutron den Atomkern bildet.
Quasar,
("quasistellare Radioquelle"), die am weitesten entfernten Objekte des Universums mit rätselhaft hoher Strahlkraft.
Roter Riese,
ein überdimensional aufgeblähter Stern am Ende seiner Entwicklung, der rot leuchtet.
Schwarzes Loch,
allerletztes Stadium eines überschweren Sterns nach einem Schwerkraftkollaps. Weder Materie noch Strahlung können seiner Anziehungskraft entweichen; es hat sich quasi selbst aus dem All ausgeschlossen.
Steady-State-Theorie,
eine inzwischen außer Mode geratene kosmologische Theorie, nach der das sich ausdehnende Universum ständig neue Materie erzeugt, so daß die durchschnittliche Dichte des Alls sich nicht verändert.
Supernova,
die Explosion eines massiven Stern, bei der hundert- und millionenfach mehr Energie freigesetzt wird als bei der Nova.
Urknall,
die inzwischen allgemein anerkannte Theorie, nach der die Ausdehnung des Universums vor einem bestimmten Zeitraum mit einem Zustand von ungeheurer Dichte und ungeheurem Druck begann.
Weißer Zwerg
wird der geschrumpfte, langsam abkühlende Rest eines sonnenähnlichen Sterns genannt.«
ENTFERNUNGEN und astronomische Maßeinheiten
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Durchmesser der Erde am Äquator
1 Lichtsekunde
Erde - Mond
Erde - Sonne
Sonne - Pluto
1 Lichtjahr
1 Parallaxensekunde (1 parsec)
Sonne - Alpha Centauri
Sonne Zentrum der Milchstraße
(8000 parsec)
Durchmesser der Milchstraße
(30 Kiloparsec)
Milchstraße - Andromeda-Nebel
(960 Kiloparsec)
Milchstraße - fernste Quasare
(Grenze des bekannten Universum)
Weg der kosmischen Hintergrund-
strahlung seit dem Urknall
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KILOMETER
----------------------------------------
12 756
299 791
384 400
149 565 800
7 350 000 000
9 460 500 000 000
30 860 151 000 000
40 680 000 000 000
236 500 000 000 000 000
946 500 000 000 000 000
21 285 000 000 000 000 000
100 560 000 000 000 000 000 000
141 900 000 000 000 000 000 000
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ZEIT
Für diese Entfernung benötigt das Licht diese Zeit:
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0,04 s
1,00 s
1,28 s
8:19,55 Min.
6:48:00,00 Std.
1,000 Jahre
3,262 Jahre
4,300 Jahre
ca. 25 000 Jahre
100 000 Jahre
2 250 000 Jahre
10 630 000 000 Jahre
10,63 Milliarden Jahre
14,19 Milliarden Jahre
(Alter des Weltalls)
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