2) Verwandtschaften ...
Hi, Georg!
Ja, das muss verwirrend sein, wenn man Rhodan schon kennt und erst spät auf Commander Perkins stößt. Ich habe Deine Anfrage mal hier in PARALLELWELTEN eingeordnet; und wenn Du Dich in dieser Rubrik näher umsiehst, wirst Du merken, dass die Commander-Perkins-Fans umgekehrt genauso überrascht waren, als sie Perry Rhodan kennenlernten.
Um es schon mal vorneweg zu sagen: Die beiden Universen haben inhaltlich nichts miteinander zu tun und die Handlungsstränge schließen sich gegenseitig aus. Der Rhodan-Autor Franciskowsky hatte irgendwann einfach die Idee, eine Storyvariante zu Perry Rhodan zu kreieren, bei der die Menschheit ihren Aufbruch zu "kosmischen Wesen" aus eigener Kraft erreicht.
Während bei Rhodan alles damit beginnt, dass die Menschen eine außerirdische Technologie übernehmen können und schließlich das Erbe eines degenerierten Sternenvolkes antreten, ist die Idee bei Commander Perkins eine andere: Der Schritt zu "kosmischem Dasein" erfolgt durch die geniale Erfindung von Professor Common. Sogar fremde Sternenvölker sind neidisch auf den sogenannten "Dimensionsbrecher", der in seiner Funktion in etwa einem "Transmitter" aus dem Rhodan-Universum entspricht, bei dem keine Gegenstation benötigt wird. Auf diese Weise ist es der Menschheit quasi über Nacht möglich, das Universum zu bereisen und mit fremden Zivilisationen Kontakt aufzunehmen. Allerdings sind sich die Menschen nicht bewußt darüber, dass der Dimensionsbrecher von fremden Völkern allzu oft als tödliche Bedrohung eingestuft wird. Konflikte sind also vorprogrammiert.
In Interviews sagt Franciskowsky, dass er Commander Perkins für ein jüngeres Publikum konzipiert hat, um es an rhodan-artige Thematiken heranzuführen. So rechtfertigt er die Übernahme zahlreicher Fachbegriffe und Äquivalente, die direkt aus Perry Rhodan stammen (Dimetrans-Tridule, Transmitter, Miniraks etc.). Die Namenswahl seines neuen Titelhelden machte aber deutlich, dass Francis aus dieser Ideenentnahme keinen Hehl zu machen brauchte.
Franciskowsky verquirlte also bei Commander Perkins Elemente aus "Perry Rhodan", den TV-Serien
> Mondbasis Alpha 1 < und
> Time Tunnel < sowie einer von ihm kreierten Idee, aus der später die Hörspielreihe namens
> Die Zeitmaschine < entstand. Herausgekommen ist eine erstaunlich spannende Mixtur, die zwar frappierend der aktuellen TV-Serie
> Star Gate < ähnelt, sie aber meiner Meinung nach übertrifft und Roland Emmerich vielleicht sogar als Vorbild gedient haben könnte.
Das gilt vor allem für die ersten sechs
> EUROPA-Hörspiele < , die von 1976 bis 1978 produziert wurden und sich von den Rhodan-Handlungen etwas deutlicher abhoben (wobei Commander Perkins natürlich nie annähernd die Popularität von Perry Rhodan erreicht hat und immer nur der kleine Ableger bleiben wird). Die neue Hörspiel-Serie von Maritim versucht, das Perkins-Thema durch seinen Titel
> Sternentor < mit den auffälligen Ähnlichkeiten zu
> Star Gate < auf dessen Erfolgszug aufzuspringen. Allerdings ist das Thema inzwischen wahrscheinlich schon wieder etwas abgenutzt.