|
|
1) »Im Land der grünen Sonne« ...
Gleich vorab: Ich halte diese Maritim – Vertonung der Schneider – Bände für die bislang gelungenste!
Anders als in den vorangegangenen drei Folgen, lehnte man sich hier weitestgehend an die Handlung des Buches an. Vor allem verzichtete man auf die rüden Einschnitte, die den Vorgängern nicht unbedingt zum Besten gereichten. Ergebnis ist eine spannende Story, deren genauer Verlauf bereits in der Buchbeschreibung nachgelesen werden konnte. Gut gefallen haben mir einige der Sprecher: Ernst Meincke kommt als Randy Perkins langsam in die Gänge. Die Sätze wirken nicht mehr so altväterlich und steril. Kurz: Captain Picard verblasst und unser legendärer Commander gewinnt allmählich Konturen! Dr. Frank und General Crinian, ebenso wie Professor Common können sich – Randfiguren die sie letztlich sind – durchaus hören lassen. Interessant auch die Neubesetzung von Arentes: Peter Groeger gibt dem Hohen Priester der Copaner einen fast schon kumpelhaften Anstrich. Ich empfand das als belustigend, vor allem wenn man noch die distinguiert wirkende Sprechweise eines Frank Straass in »Der verbotene Stern« im Ohr hat. Ganz erheblich zugute kommt dem Hörspiel schließlich, dass Wolfgang Bahro als Ralph Common nur kurz - am Anfang und am Ende - der Geschichte auftritt. Nach wie vor wenig überzeugend ist Major Hoffmann. Die Passagen von Nicolas Böll klingen hölzern und schlicht abgelesen – welch galaktisch weiter Unterschied zur Leistung Gernot Endemanns! Miriam Blister kommt gut rüber, doch wirkt Ursula Vogel für die Rolle »zu reif«. Ihre Interpretation klingt weniger nach der naiven Mittzwangzigerin, die ich mir bei diesem Charakter bisher immer vorgestellt hatte, sondern wird mehr einer resoluten 50 jährigen gerecht. Aber warum soll man sich Miriam nicht einfach mal als »Dr. Pulaski« vorstellen (Wir erinnern uns: Diese Figur wurde in »Star Trek« so beliebt, dass die Regie sich genötigt sah sie auszutauschen, weil man eine Verdrängung der »main characters« befürchtetet).
Der Musikeinsatz ist hervorragend, die akustischen Effekte einer Wasserwelt wirken sehr naturalistisch. Angetan hat es mir v.a. das hallende Szenario in der Unterwasserhöhle und die – wirklich bombastische – Szene, in der das schwarze Loch aus dem »Escape – System« katapultiert wird. Auffallend: Wahrscheinlich aus Zeit- oder Kostengründen hat man dieses Mal auf die nach einem Streichorchester klingende Eingangs- bzw. Ausgangsmusik verzichtet.
Summa summarum: Ein rundum gelungenes Hörspiel, das Freude auf mehr macht.! Wollen wir hoffen, dass die – bereits angekündigte – Fortsetzung des »Copaner – Zyklus« nicht wieder so quälend lange auf sich warten lässt
...............................................................................................................................
|
Beitrag von:
MIMIZON
. . . . . . . . . . .
12-12-2004
|
|